Verstopfung – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Verstopfung, auch bekannt als Obstipation, ist eine der häufigsten Verdauungsstörungen, die viele Menschen betreffen. Sie äußert sich durch eine verlangsamte Darmpassage oder Darmentleerung und führt oft zu unangenehmen Beschwerden. Doch was genau bedeutet Verstopfung und wie können Sie diese behandeln?

Ab wann liegt eine Verstopfung vor?

Ob Verstopfung vorliegt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Häufigkeit und Konsistenz des Stuhls. Grundsätzlich spricht man von Verstopfung, wenn:

  • die Stuhlfrequenz länger als 3 Tage beträgt
  • der Stuhl besonders hart oder trocken ist

Wenn dieser Zustand über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten anhält, handelt es sich um eine chronische Verstopfung. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jede Person unterschiedlich ist und daher individuelle Schwellenwerte existieren.

Ursachen für Verstopfung

Die Ursachen für Verstopfung sind vielfältig und können sowohl temporär als auch dauerhaft sein. Häufige Ursachen sind:

  • Ernährungsgewohnheiten: Eine unzureichende Ballaststoff- oder Flüssigkeitszufuhr ist eine häufige Ursache.
  • Bewegungsmangel: Ein aktiver Lebensstil fördert die Darmbewegung.
  • Stress: Psychische Belastungen können die Verdauung negativ beeinflussen.
  • Medikamente: Insbesondere Schmerzmittel wie Opioide können die Darmtätigkeit verlangsamen.
  • Reisen: Veränderungen in der gewohnten Umgebung und der Tagesablauf können die Verdauung stören.

Falls die Verstopfung in Kombination mit weiteren Symptomen auftritt oder länger anhält, sollte ein Arzt konsultiert werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.

Behandlungsmöglichkeiten – Was hilft bei Verstopfung?

Verstopfungen können sehr unangenehm sein, daher greifen viele Menschen zu Abführmitteln (Laxantien), um schnelle Erleichterung zu erfahren. Es ist jedoch wichtig, Laxantien nur nach Bedarf und nicht dauerhaft zu verwenden, um Rückfälle zu vermeiden. In vielen Fällen sind zunächst nicht-medikamentöse Maßnahmen hilfreich und empfehlenswert:

1. Toilettengang einplanen

Versuchen Sie, regelmäßig zur gleichen Zeit auf die Toilette zu gehen, z.B. nach dem Frühstück. So kann der natürliche Stuhlgangrhythmus wiederhergestellt werden.

2. Ballaststoff- und Flüssigkeitszufuhr erhöhen

  • Ballaststoffe: Eine tägliche Zufuhr von 30 g Ballaststoffen fördert die Darmtätigkeit und sorgt für einen weicheren Stuhl.
  • Flüssigkeit: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von 1,5 bis 2 Litern pro Tag.

3. Quellmittel

Flohsamenschalen oder Leinsamen können durch ihre quellen Wirkung den Stuhl weicher machen und die Verdauung anregen.

4. Probiotika

Diese unterstützen die gesunde Darmflora und können ebenfalls zur Linderung von Verstopfung beitragen.

Medikamentöse Behandlung – Laxantien

Wenn nicht-medikamentöse Maßnahmen nicht ausreichen, können Laxantien hilfreich sein. Diese gibt es in verschiedenen Formen, die unterschiedliche Wirkmechanismen haben:

Osmotische Laxantien

Osmotische Laxantien wie Lactulose (z.B. Lactuflor) und Macrogol (z.B. Movicol) wirken, indem sie Wasser im Darm binden und die Stuhlkonsistenz weicher machen. Diese Laxantien werden wenig vom Körper aufgenommen und können sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern angewendet werden.

Bitter- und Glaubersalz

Diese Laxantien haben einen ähnlichen Effekt, jedoch tritt ihre Wirkung schneller ein. Aufgrund der möglichen Auswirkungen auf den Elektrolythaushalt sind sie weniger empfehlenswert für den regelmäßigen Gebrauch.

Stimulans-Laxantien

Laxantien wie Bisacodyl (z.B. Dulcolax) und Natriumpicosulfat (z.B. Laxoberal) steigern die Darmbewegung und verhindern die Wasseraufnahme aus dem Darm. Sie sollten in der Regel nur kurzfristig angewendet werden.

Defäkationsauslöser

Wenn andere Laxantien keine Wirkung zeigen, können Glycerol (z.B. Babylax) oder Sorbitol (z.B. Microlax) als Zäpfchen oder Klysmen rektal verabreicht werden. Diese wirken meist innerhalb von 30 bis 60 Minuten und können eine schnelle Erleichterung verschaffen.

Fazit

Verstopfung kann sehr unangenehm sein, doch gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern – sowohl durch nicht-medikamentöse Maßnahmen als auch durch gezielte medikamentöse Unterstützung. Wichtig ist, dass Sie den Ursachen auf den Grund gehen und sich nicht scheuen, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Unsere Apotheken stehen Ihnen gerne zur Seite, wir beraten Sie umfassend zu den besten Behandlungsmöglichkeiten. Zögern Sie nicht, uns anzusprechen!

Ihre
Lucia Weiß
Pharmaziepraktikantin in der Europa Apotheke

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