Das Sonnenhormon Vitamin D
Unter Vitamin D fasst man eine Gruppe der fettlöslichen Vitamine, die Calciferole, zusammen. Genauer gemeint ist damit meist das Vitamin D3 (Cholecalciferol), das eigentlich ein Hormon ist. Im Gegensatz zu den Vitaminen wird dieses bis zu 90% selbst in unserer Haut mithilfe von UV-B-Strahlung selbst gebildet. Nur ein kleiner Teil wird über die Nahrung aufgenommen und findet sich z.B. in Eiern und Haferflocken.
Das Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Calciumaufnahme und damit in der Knochenmineralisierung, zusätzlich stärkt es das Immunsystem durch die Regulation unserer Immunzellen. Außerdem soll es in den Stoffwechsel von den Botenstoffen Serotonin, Dopamin und Noradrenalin eingreifen und wirkt sich damit positiv auf die Psyche aus.
Unser Körper bildet das Sonnenhormon nur mit genügend UV-B-Strahlung. In unseren Breitengraden reichen von März bis Oktober, je nach Hauttyp, bereits 10-30 Minuten pro Tag aus. Allerdings nicht hinter Glas, da das die UV-B-Strahlen abhält. Im Winter dagegen wären 2-7 Stunden pro Tag nötig. Das Gute daran: Vitamin D ist fettlöslich, reichert sich also in unserem Fettgewebe an und kann so für den Winter gespeichert werden.
Von einer Vitamin-D-Substitution profitiert man vor allem im Winter, sowie ältere Patienten, chronisch Kranke und Säuglinge. Letztere sollten aufgrund ihrer unzureichenden Hitzeregulation und empfindlichen Haut nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden, weshalb die Gabe von Vitamin-D bis zum zweiten erlebten Sommer empfohlen wird. Zur Rachitis-Prophylaxe (einer Störung des Knochenstoffwechsels) werden hier 400-500 IE empfohlen.
Ob eine Vitamin-D-Gabe beim Erwachsenen sinnvoll ist, sollte mit dem Arzt abgeklärt werden. Dabei wird die Menge eins Vitamin-D-Vorläufers im Blut gemessen: Laut RKI sind Werte zwischen 30 und 50 ng/mL ausreichend. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt grundsätzlich eine Substitution von 800 IE. Die Einnahme erfolgt am besten zum einen morgens, da Vitamin D ein anregendes Vitamin ist und die Energie steigert, und zum anderen mit fettreicher Nahrung, da sich das Vitamin dann besser löst und dem Körper zur Verfügung steht.
Vorsicht ist jedoch geboten, da eine Überdosierung ab 4.000 IE pro Tag oder mehr als 20.000 IE pro Woche möglich ist. Es kommt zu Symptomen wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, verminderte Muskelkraft bis hin zu Nierenversagen und Herzrhythmusstörungen.
Ihre Pharmaziepraktikantin
Daniela Dockendorf